Das Nein der CDU-Kreistagsfraktion zur massiven Erweiterung des Kiesabbaus im Entwurf des neuen Regionalplans ist seit langem klar und deutlich. Trotzdem wissen die Christdemokraten natürlich, dass weiterhin gebaut werden muss – auch und gerade am Niederrhein. Dass und wie das zusammenpasst, zeigt die CDU in einem Beschlussantrag an den Ausschuss für Bauen und Abfallwirtschaft am 6. September, der letztlich den Weg ebnen soll für den Einsatz von mehr Recyclingmaterial.
Dabei kann der Kreis Wesel nach Vorstellungen der Mehrheitsfraktion im Kreistag mit gutem Beispiel vorangehen: Die Verwaltung soll im Auftrag des Ausschusses prüfen, ob bei allen Bauprojekten des Kreises Wesel vermehrt mit Pflastersteinen gearbeitet werden kann, die aus Recyclingmaterial hergestellt worden sind. Im Rahmen dieser Prüfung soll auch festgestellt werden, welche Güteklassen das zu verwendende Material haben muss.
Mit diesem Schritt reagiert die Union auf ein Kernargument der Kiesindustrie für die Ausweisung vieler zusätzlicher Abgrabungsflächen: den hohen Bedarf der Bauwirtschaft für die Instandsetzung der Infrastruktur sowie des Baus oder der Renovierung von Immobilien. Auch der Kreis Wesel setze, so die CDU, insbesondere im Schulbereich derzeit viele Bauprojekte um. Die Frage sei allerdings, ob sich dafür die Kiesbagger immer weiter in das Land am Niederrhein graben müssen. Da allerdings bei der Verwendung von Recyclingmaterial oftmals Probleme mit Normen bestehen, schlägt die CDU-Kreistagsfraktion vor, in einem ersten Schritt zu prüfen, ob und unter welchen Maßgaben zunächst bei den Pflastersteinen vermehrt auf Recyclingmaterial gesetzt werden kann.
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