Erhalt Notarzt-Standorte: Kreis Wesel leistet seinen Beitrag

06.06.2023

Der Kreis Wesel leistet seinen Beitrag zum Erhalt der nächtlichen Notarztstandorte in Rheinberg und in Xanten: Mit überwältigender Mehrheit stimmte der Kreistag für die Übernahme des Finanzierungsanteils, den Landrat Ingo Brohl und die Kreisverwaltung in dieser Angelegenheit verhandelt hatten – und damit auch für den Lösungsweg, zu dem die CDU-Kreistagsfraktion den Anstoß gegeben hatte.

Erklärtes Ziel war es gewesen, die vorhandene und verlässliche Infrastruktur im Rettungsdienst zu erhalten. Eine Verschlechterung sollte auf jeden Fall verhindert werden. Zuvor hatten sich die Krankenkassen auf eine rein wirtschaftliche Betrachtung zurückgezogen und wollten die beiden Notarztstandorte nachts wegen fehlender Wirtschaftlichkeit nicht länger finanzieren. Sie wollten einen einzigen neuen, zentralen Standort.

Das kam in den betroffenen Kommunen gar nicht gut an. Auch der Kreis Wesel schloss sich dem Wunsch nach einer alternativen Planung an. Die sieht konkret so aus: Der Erhalt beider nächtlicher Notarztstandorte führt zu Mehrkosten von rund 250.000 Euro pro Jahr; der Kreis Wesel übernimmt die Kosten für den laufenden Betrieb für den Standort am St.-Josef-Hospital Xanten (158.000 Euro), den Rest teilen sich Krankenhaus sowie zu gleichen Teilen die beiden Standortkommunen Rheinberg und Xanten. Nach der Zustimmung des Kreistages stehen nun noch die Abstimmungen in den Stadträten von Rheinberg und Xanten an.

Landrat Ingo Brohl kündigte im Kreistag weitere Gespräche mit den Krankenkassen um auch sie zu einem Finanzierungsanteil zu gewinnen. Denn auch die Kassen selbst profitieren davon: Ihnen bleibt die Kosten erspart, die sie bei der Einrichtung eines zentralen nächtlichen Notarztstandortes hätten übernehmen müssten.