CDU-Position findet große Mehrheit im Kreistag: Notarztstandorte erhalten

16.12.2022

Die Notarztstandorte in Rheinberg und in Xanten bleiben erhalten. Und zwar beide rund um die Uhr. Dafür hatte sich die CDU in ihrem Wahlprogramm zur letzten Kommunalwahl klar positioniert. Frank Berger, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion: „Wir haben den Wählerinnen und Wählern unser Wort gegeben – und jetzt haben wir geliefert“. Denn nun unterstützt der gesamte Kreistag dieses Ziel. In seiner letzten Sitzung vor den Weihnachtsferien hat er mit beeindruckender Mehrheit die Kreisverwaltung außerdem beauftragt, die Finanzierung dieser Aufgabe sicherzustellen: Kreis, die Kommunen Rheinberg und Xanten sowie das Krankenhaus St. Josef Xanten sollen sich beteiligen.
Die Krankenkassen hatten die Notarztstandorte in Rheinberg und Xanten überhaupt erst zum Thema gemacht. Auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten hatten die Kassen die Einsatzzahlen analysiert und argumentierten, nachts sei für das Gebiet eine einzige gemeinsame Wache an einem neuen zentraleren Standort ausreichend. Das bestätigte ein Gutachter in den vergangenen Jahren mehrfach. Vor Ort sah man das komplett anders: Kommunen, Krankenhaus, Vereine und Verbände, Bürgerinnen und Bürger wehrten sich dagegen, beim Thema Gesundheit nur nach Zahlen zu entscheiden. Die große Sorge: Bei nur einem Standort könnte es zu lange Wege, zu lange Fahrzeiten geben zu den Einsätzen – zu den Menschen in Not.
Auch für die CDU im Kreistag war von Anfang an klar: Zwei Notarztstandorte sind grundsätzlich besser als einer. Für die Menschen, für die Städte Rheinberg und Alpen, für die Gemeinden Alpen und Sonsbeck sowie für das St.-Josef-Hospital ergäben sich dadurch Vorteile. Die gelte, so beschrieb unser Landrat Ingo Brohl (CDU) auch für den Kreis Wesel.  Der Christdemokrat sprach von strukturpolitischen Gründen und meinte damit unter anderem, dass die Notarztversorgung im dünner besiedelten ländlichen Raum ebenso gesichert sein müsse wie in Ballungsräumen mit vielen Einwohnern.
Was lag also näher, als Kreis, Kommunen und Krankenhaus in eine gemeinsame Finanzierungslösung einzubinden. Von dieser Seite wurde bereits Verständnis und grundsätzliche Bereitschaft bekundet. Aber auch die Krankenkassen dürften die weitere Entwicklung nicht nur von der Zuschauertribüne verfolgen. Frank Berger für die CDU-Kreistagsfraktion: „Wenn die Notärzte und -ärztinnen weiterhin auch nachts von den bisherigen Standorten Rheinberg und Xanten ausrücken, entfallen die Kosten für die Einrichtung eines neuen, zentralen nächtlichen Notarztstandortes. Das wäre beispielsweise eine Summe, mit der sich die Krankenkassen an der Lösung beteiligen können, die die Kreisverwaltung nun im Detail vereinbaren soll.