„Sage den Menschen, was ihnen gefällt“ – das scheint einer der Kernsätze zu sein auf dem Zettel, der für die Grünen momentan zum Erfolgsrezept in der Wählergunst geworden ist. Denn die Grünen sind bemerkenswert sensibel wenn es darum geht herauszufiltern, wo die Menschen was am liebsten hören. „Mit Geradlinigkeit hat das nichts zu tun“, sagt Frank Berger.
Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion in Wesel kritisiert konkret, dass Bündnis 90/ Die Grünen in Sachen Kiesabbau mit gespaltener Zunge argumentieren: „Im Kreis Wesel und am gesamten Niederrhein blasen die Grünen zum Angriff auf die Landesregierung und ziehen gegen den Landesentwicklungsplan zu Feld, weil der angeblich den Wünschen der Kiesindustrie zu offen gegenüberstehe. In Essen hingegen, beim Regionalverband Ruhr, setzen sich die Grünen für die zügige Verabschiedung des Regionalplanes ein – dabei ist der doch aus dem Landesentwicklungsplan entwickelt und bildet dabei auch die konkreten Bereiche zur Kiesgewinnung ab. Frank Berger: „Die Grünen müssen sich schon entscheiden, was sie wollen. Wie können sie am Niederrhein ,hü‘ sagen, und im Regionalverband ,hott‘? Hat das vielleicht einerseits damit zu tun, dass im Regionalverband der oberste Planer ein Parteibuch der Grünen in der Tasche hat und deshalb dort von seiner Partei unterstützt wird? Und andererseits damit, dass die Grünen am Niederrhein glauben, sich als Nein-Sager bei den Wählern lieb-Kind machen zu können?“
Letzteres könnte auch erklären, warum Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Wesel einen offenen Informationsaustausch ablehnten. Berger: „Wir wollten, dass bei einer Abgrabungskonferenz alle Aspekte gründlich beleuchtet und diskutiert werden. Das machte das Verfahren letztlich für alle Beteiligten transparent. Deshalb können wir nicht nachvollziehen, dass die Grünen da nicht mitmachen wollten“.
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