Walsumbahn: CDU bringt dieses wichtige Projekt zielstrebig voran

13.01.2022

Eine Offensive zur Stärkung des Schienennahverkehrs kündigte NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) am 12. Januar im Verkehrsausschuss des Landtages an – und davon sollen auch die Menschen am Niederrhein profitieren. Denn um immer mehr Pendlern eine attraktive Alternative zum Auto zu bieten, ist konkret auch die Reaktivierung der Walsumbahn beschrieben. Im Kreis Wesel hört Frank Berger das sehr gerne: „Wir kommen damit einen wichtigen Schritt weiter auf dem Weg zu dem Ziel, an dem wir schon seit mehr als zwei Jahren konsequent arbeiten“, sagt der Vorsitzende der CDU-Fraktion, auf deren Antrag der Kreistag Wesel seinen Beitrag zur Finanzierung einer Machbarkeitsstudie beschloss.
Schon früh war sogar eine große Lösung im Blick, bei der Personenzüge künftig idealerweise bereits von Voerde über Walsum bis nach Oberhausen rollen sollen und in einem folgenden Schritt von Voerde aus auch Wesel wieder angebunden würde - ein gewaltiger Sprung nach vorn für die Verkehrssituation am Niederrhein. Im Herbst 2019 ein erster Erfolg: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) brachte eine Machbarkeitsstudie auf den Weg die klären sollte, wie sich die Strecke von Oberhausen nach Walsum für den Personenverkehr reaktivieren ließe.
Das Projekt fand die Unterstützung der Christdemokraten vor Ort und in der Region: Bert Mölleken, Vorsitzender des Ortsverbandes Voerde, Ingo Brohl als damaliger Landrats-Kandidat und inzwischen gewählter Chef der Weseler Kreisverwaltung sowie Frank Berger bezeichneten den Anschluss auch von Voerde an das Nahverkehrsnetz an Rhein und Ruhr als enormen Fortschritt. Und Frank Heidenreich, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der VRR-Verbandsversammlung, trug die Idee zur Erweiterung der Machbarkeitsstudie bis in die Chefetage des Verbundes.
All das Engagement, gestützt auch von der CDU im Stadtverband Wesel, trug letztlich Ende 2021 Früchte: Nach Erörterungen mit den betroffenen Kommunen und Kreisen beschloss der VRR, anhand von zwei attraktiven Planungen zu einem möglichen Streckenverlauf weiter an einer Machbarkeitsstudie zur Verwirklichung der „Walsum Bahn“ zu arbeiten - auch um die grundsätzliche Wirtschaftlichkeit des Vorhabens darzulegen. Jetzt wurden zwei Linienführungen als Vorzugsvarianten für die weiteren Planungen ab 2022 festgelegt. Untersucht wurde, welche Linienführung sich verkehrliche in das bestehende VRR-Liniennetz integrieren lässt und welche infrastrukturellen Anforderungen an die Strecken bestehen. In Absprache mit den beteiligten Kommunen kommen dafür zwei Varianten infrage: Zum einen im 30-Minuten-Takt von Wesel über die Walsumbahn bis Essen (S3); zum anderen im 30-Minuten-Takt von Wesel über die Walsumbahn und Oberhausen bis Essen (S3) sowie zusätzlich im 30-Minuten-Takt von Duisburg-Overbruch über  Oberhausen Hbf und Duisburg Hbf in Richtung Moers/Xanten (RB31). Die beiden Linien bilden auf der Walsumbahn etwa einen 15-Minuten-Takt. Für beide Varianten wurde zudem festgelegt, den Streckenverlauf der Walsumbahn in einzelne Ausbau-Abschnitte zu gliedern, um Aussagen über die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Ausbaustufen ableiten zu können.
„Die erste Bewertung der Betriebsvarianten unter Kosten-Nutzen-Aspekten fällt positiv aus, kann sich allerdings aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung bei Baukosten noch verschlechtern. Das Ergebnis ist ein erster Indikator für das Reaktivierungsvorhaben. Auf dieser Grundlage bauen wir unsere weiteren Planungen auf und beraten in den nächsten Wochen über das Vorgehen“, sagt VRR-Vorstandssprecher Ronald R.F. Lünser. Für den Verkehrsverbund Rhein Ruhr sei der Ausbau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur von großer Bedeutung. Reaktivierungen von Schienenstrecken wie der Walsumbahn bergen großes Potenzial für ein verbessertes Angebot zur Anbindung des ländlichen Raumes an angrenzende Ballungszentren und sind damit ein wesentlicher Bestandteil für eine Mobilitätswende.
Genau das war auch für die CDU im Kreis Wesel Ansporn für ihr frühzeitiges Engagement in Sachen Walsumbahn. Dass sich im Dezember 2021 auch die SPD in der Öffentlichkeit meldete, für die Reaktivierung der Strecke stark machte und vollmundig für ein parteiübergreifendes Bündnis trommelte, sorgte bei den Christdemokraten eher für Schmunzeln als für Irritationen: Der Sprung der Genossen auf den bereits rollenden Zug sei letztlich die schönste Form der Anerkennung für die erfolgreiche Arbeit der CDU, in deren Glanz nun auch die SPD zu strahlen hoffe.