„Walsum-Bahn“: Jetzt kann die Planung vergeben werden

02.10.2024

Es gibt jetzt eine realistische Chance, dass schon Anfang der 2030er Jahre wieder Personenzüge auf der „Walsum-Bahn“ fahren. Von Anfang an hatte sich die CDU im Kreis Wesel und im Duisburger Norden nachdrücklich hinter dieses Projekt gestellt: die Wiederbelebung der Bahnstrecke von Wesel über Voerde und Walsum bis nach Oberhausen als gewaltiger Sprung nach vorn für den Schienenpersonennahverkehr. In dieser Woche bekam es einen entscheidenden Anschub: Die politischen Gremien des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) beschlossen die Vergabe der Planung der Leistungsphasen 1 bis gegebenenfalls 2 für die Reaktivierung der Walsumbahn für den Personenverkehr. „Das ist ein wichtiger Meilenstein für den Niederrhein und den Duisburger Norden“, so Frank Berger, CDU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Wesel und Mitglied im VRR-Verwaltungsrat. „Die Walsum-Bahn startet in die Umsetzung“, unterstreicht auch Frank Heidenreich, CDU-Ratsherr aus Duisburg-Walsum und Vorsitzender der CDU-Fraktion im VRR.

Neben der Deutschen Bahn sollen erstmals auch andere Planungsbüros angesprochen werden. Frank Heidenreich verspricht sich davon eine zügigere Umsetzung und einen frühere Baubeginn. Die Deutsche Bahn war in den letzten Jahren mit ihren Kapazitäten an personelle Grenzen gekommen. Frank Berger: „Private Planer können da helfen, die Walsum-Bahn noch zügiger zu realisieren!“ Die Inbetriebnahme des Personenverkehrs der Walsum-Bahn könnte somit Anfang der 2030er Jahre realisiert werden. 

Zur Einordnung: Der VRR-Verwaltungsrat hat im März 2023 die weiterführende Planung der Betriebsvariante beschlossen, die den größten Verkehrseffekt bei der Reaktivierung der Walsumbahn hat. Bereits seit geraumer Zeit besteht ein großes Interesse an einer Reaktivierung der Eisenbahnstrecke von Wesel über Walsum nach Oberhausen. Die beteiligten Städte Duisburg, Oberhausen sowie des Kreis Wesel und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hatten dazu eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht. Mit ihr wurde die Grundlage für die Reaktivierung geschaffen und die grundsätzliche Wirtschaftlichkeit des Vorhabens bestätigt.

Untersucht wurde, welche Linienführung sich verkehrlich in das bestehende VRR-Liniennetz integrieren lässt und welche infrastrukturellen Anforderungen an die Strecken bestehen. Hierbei wurden folgende Linienführungen als Vorzugsvarianten für die weiteren Planungen festgelegt: 30-Minuten-Takt Wesel - Walsum – Oberhausen – Essen (S3); 30-Minuten-Takt Duisburg-Overbruch – Oberhausen Hbf – Duisburg Hbf – Moers/Xanten (RB31). Zwischen Duisburg-Overbruch und Oberhausen Hbf überlagern sich die beiden Linien zu einem angenähertem 15-Minuten-Takt. Als Haltepunkte sind vorgesehen: Wesel - Spellen - Voerde-West - Möllen - Dinslaken-Eppinghoven - Duisburg-Overbruch - DU-Walsum - DU-Fahrn - DU-Marxloh - DUHamborn/Röttgersbach - DU-Neumühl - Oberhausen-Buschhausen.

Die Walsum-Bahn birgt großes Potenzial für ein verbessertes Angebot zur Anbindung des ländlichen Raumes an angrenzende Ballungszentren und ist damit ein wesentlicher Bestandteil für eine Mobilitätswende, betonen die CDU-Vertreter. „Durch die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der 1983 eingestellten „Walsumbahn“ erhalten die rund 300.000 im Duisburger Norden lebenden Menschen wieder eine direkte Anbindung an den SPNV. Nun folgen wichtige Schritte dahin“, so Frank Heidenreich.