„Die CDU lässt die Fahrgäste des ,Niederrheiners‘ nicht im Regen stehen“ – das hatte Frank Berger schon im Dezember versichert. Damit verband der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Weseler Kreistag die Ankündigung, im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr Druck zu machen auf die NordWestBahn als Betreiberin der Regionalbahn (RB) 31. Es könne schlechterdings nicht mehr so weitergehen mit massiven Verspätungen und permanenten Zugausfällen, die das Vertrauen der Fahrgäste in die RB 31 als stabile Verkehrsverbindung erschüttern. Mit demselben Ziel sind auch Bündnis 90/ Die Grünen unterwegs, deren Fraktion in der VRR-Verbandsversammlung übrigens mit der CDU kooperiert. Und „nachdem in dieser Woche auch die SPD die Misere der RB31 als Thema entdeckt, nimmt die Diskussion weiter Fahrt auf“, freut sich Berger.
Den Weg über den VRR zu wählen war eine goldrichtige Entscheidung, um die Situation der Fahrgäste zu verbessern, betont der Chef der CDU-Kreistagsfraktion: „VRR und NordWestBahn sind Vertragspartner. Und wenn die NordWestBahn den Vertrag nicht einhält, hat der VRR das schärfste Schwert in der Hand, um dagegen vorzugehen“. Wenig hilfreich sei ein Lamentieren über Pestigeprojekte der Bahn irgendwo in Deutschland. Auch Klagen über bundesweit seit langem vernachlässigte Investitionen ins Schienennetz brächten den Menschen im „Niederrheiner“ keine kurzfristige Hilfe. Berger: „In dieses Horn wollen und werden wir nicht tuten. Ja, man findet sicher Verbesserungsfähiges an der Strecke. Aber wir haben im VRR erfahren, dass 90 Prozent der Zugausfälle bei der RB31 einzig und allein auf das Konto der NordWestBahn gehen".
Die CDU wolle ganz und gar nicht deren Lokführer oder andere Mitarbeiter im Fahrdienst an den Pranger stellen – „was wir hier sehen ist das Ergebnis von Managementfehlern in der Vergangenheit. Das muss die NordWestBahn schleunigst in den Griff bekommen und wir sind zuversichtlich, dass das dem Unternehmen gelingen kann. Zugausfälle sind jedenfalls nicht tolerabel. Wir brauchen die RB31 als zuverlässige Verkehrsverbindung. Wir werden für einen reibungslosen Betrieb des ,Niederrheiners‘ kämpfen und freuen uns über jeden, der uns bei diesem Ziel unterstützt.“
Hilfe könnte nach Überlegungen Bergers, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei den Niederrheinischen Verkehrsbetrieben (NIAG) ist, von der NIAG kommen: Das Moerser Unternehmen betreibt seit Jahren ein Ausbildungszentrum für Lokführer. Daraus fanden schon in der Vergangenheit erfolgreiche Absolventen den Weg zur NordWestBahn. Bergers Überlegung: „Möglicherweise ließe sich diese Verbindung aktuell nutzen, um den Personalstamm der NordWestBahn mit ortskundigen Mitarbeitern zu stärken“.
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