Mit Ingo Brohl als neuem Landrat wird die Mobilitätswende zu einem Erfolg

25.09.2020

Mobilität für morgen schaffen – und zwar schon ab heute. Das ist ein Projekt, das die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/ Die Grünen im Weseler Kreistag gemeinsam verwirklichen werden. „Wir schaffen das, weil wir dort zusammen die Gestaltungsmehrheit haben und damit die erfolgreiche Kooperation ausbauen können, bei der wir bereits in der vergangenen Wahlperiode viele zukunftsweisende Entscheidungen getroffen haben“, beschreiben Frank Berger und Hubert Kück. Ein Ausbau dieser politischen Basis sei durchaus denkbar und willkommen. Berger wurde übrigens gerade auch für die neue Wahlzeit als Vorsitzender der CDU-Fraktion bestätigt. Mit Hubert Kück an der Spitze bleibt auch die Fraktionsführung bei Bündnis 90/ Die Grünen unverändert. Insoweit kennen sich die Protagonisten bereits bestens und können nahtlos an die Arbeit gehen. Jetzt wird analysiert, wo die ersten Schritte am meisten Sinn machen.
Ausgangspunkt wird das Mobilitätskonzept für den Kreis Wesel als Türöffner für den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsträger – allerdings als Basis für eine deutlich erweiterte Definition von Mobilität. Entwicklungshorizont ist eine Dekade. In zehn Jahren sollen Öffentlicher Personennahverkehr und Schienenpersonennahverkehr, Straßenverkehr und Radwege zu einem attraktiven Gesamtangebot verwoben werden. In allen Orten des Kreises Wesel sollen Mobilitätsstationen entwickelt werden, wo nicht nur die verschiedenen Angebote verknüpft werden können. Dort soll es beispielsweise auch Ladestationen geben, Fahrradstationen mit Mieträdern und Angeboten zum sicheren Unterstellen von Fahrrädern, Car-Sharing, möglicherweise auch ein Café, wo Wartezeiten überbrückt werden könnten. Insgesamt ein teurer Spaß? „Es wird sein Geld wert sein. Und wir wissen, dass die Menschen sich genau diese Angebote wünschen“, berichtet Hubert Kück. Außerdem gebe es interessante Fördermöglichkeiten, so Frank Berger. Auf ihrem Programm stehen noch viele weitere Punkte. Beispielsweise ein Ausbau der Radwege im Kreis Wesel mit Fahrbahnen von angemessener Breite, wo sinnvoll mit Beleuchtung, ordentlichem Belag und gut platzierten Ladestationen. Außerdem soll die Digitalisierung helfen, Kunden die optimalen Angebote zu zeigen.  
Die Kooperationspartner haben im Übrigen nicht nur Neues im Blick, sondern wollen nicht zuletzt auch Vorhandenes verbessern. Dabei denken sie an die Situation im Schienenverkehr und haben verabredet, dafür deutlich mehr Druck auf DB Netz und beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zu machen. Denn allen sei klar, dass der Schienenverkehr das Rückgrat des Verkehrsangebotes sei. Deshalb wollen CDU und Bündnis 90/ Grüne als wichtige und notwendige Ergänzung heutiger Linien die Reaktivierung früherer Strecken umsetzen: die Walsum-Bahn zwischen Voerde und Oberhausen. Erstmals jetzt vorgestellt die Wiederbelebung des Personenverkehrs zwischen Moers und Oberhausen über die Baerler Eisenbahnbrücke als Alternative zur Autobahn-Staustrecke A42. Und durch eine Anbindung von Moers nach Krefeld ließe sich mit der RB 31 (Xanten – Duisburg) auch ein attraktives linksrheinisches Bahnnetz mit neuem Umsteigeknoten knüpfen. Grundsätzlich fordert Hubert Kück die Gleichwertigkeit der Verkehrsangebote für die ländlichen Gebiete und die Ballungszentren im Ruhrgebiet.
Busse werden weiterhin eine zentrale Rolle im Verkehrsangebot werden. Ab 2030 sollen sie emissionsfrei durch den Kreis rollen. Auch das verabredeten CDU und Bündnis 90/ Die Grünen. Zumindest für die Flotte von NIAG und VSN, an denen der Kreis Wesel beteiligt ist. Ob am Ende Strom, Gas oder Wasserstoff als alternativer Treibstoff gewählt wird oder ob es einen Mix passt, der für das Liniennetz passt, das steht heute noch nicht fest. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird geprüft und ausprobiert. Und bis 2030 umgesetzt.
„Um diese Strategie tatsächlich verlässlich umsetzen zu können, brauchen wir einen neuen Landrat – der Ingo Brohl heißt“, unterstrich Frank Berger zusammenfassend. Hubert Kück berichtete, dass Bündnis 90 / Die Grünen bereits gute erste Gespräche mit Ingo Brohl geführt habe. Auch wenn seine Fraktion weiterhin keine formelle Wahlempfehlung für die Stichwahl am 27. September gebe, glaube er, dass Brohl auch die den Bündnisgrünen wichtigen Themen als neuer Landrat kompetent anpackt und zur Chefsache machen wird.