Kies-Resolution im Weseler Kreistag - CDU: So soll es weitergehen

13.06.2022

CDU und Bündnis 90/ Grüne stellten mit ihrem Antrag die Weichen – am Ende stand der ganze Weseler Kreistag hinter einem kraftvollen Statement, das der Kritik am Abbau von Sand und Kies im Kreis Wesel klare Konturen gibt. Hinter einer Resolution, die nach Überzeugung der Initiatoren dringend notwendig war. Inhaltlich in aller Eindeutigkeit, weil sie die schon 2019 vom Kreistag formulierten Forderungen weiter konkretisiert. Und zeitlich, weil das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster den Abbau-Kritikern gute Argumente für ihre Position gibt. Vor allem aber auch weil sie den Parteien, die zurzeit in Düsseldorf den Handlungskatalog für die neue Landesregierung formulieren signalisiert: Redet mit uns! Nehmt uns ernst! Sorgt dafür, dass der Kiesabbau den Kreis Wesel nicht zu einem der größten Binnenseen in Europa macht und dabei  Siedlungsbereiche einschnürt, Wiesen und Felder frisst, das Grundwasser gefährdet – Heimat vernichtet.

Frank Berger, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, formulierte es selbstbewusst: „Was wir hier im Kreis Wesel aufgeschrieben haben, kann fast zur Blaupause für das Handeln im Land werden. Bei Sand und Kies. Genauso aber auch bei anderen Bodenschätzen, deren Abbau zu Konflikten zwischen Bürgern und Betrieben führen kann. Wir hoffen, wir erwarten, dass unsere Position endlich und stärker gehört wird“. Denn die Resolution führe nicht blauäugig auf einen naiven Verweigerungskurs. Berger: „Wir wissen, dass gebaut werden soll und gebaut werden muss. Aber der Abbau von Sand und Kies, der dazu notwendig ist, muss im Einklang mit Gesetzen und mit den Interessen der Menschen im Kreis Wesel erfolgen“.

Erstes, vielleicht oberstes Ziel: Es darf bei der Abbauplanung nicht „immer mehr“ heißen. Deshalb fordert die Resolution eine klare Analyse des tatsächlichen Bedarfs in Nordrhein-Westfalen. Wenn der Kiesabbau jährlich um 5 Prozent reduziert werde auf  50 Prozent des heutigen Wertes, wäre das ein echter Anreiz, endlich alternative Baustoffe marktreif zu machen. Und wo sich die Kiesbagger bereits in den Kreis Wesel gegraben hätten, müssten nicht triste Baggerlöcher die Landschaft verschandeln. Von der FDP kam die Anregung, diese Flächen bevorzugt für die Erzeugung erneuerbarer Energie bereit zu stellen. Alle anderen Fraktionen stimmten dieser Erweiterung der Resolution zu.