Grenzen können wie Barrieren wirken – blickt man allerdings über den Schlagbaum, eröffnen sich manchmal neue Horizonte. Wer beispielsweise mit wachen Augen auf der A 3 in die Niederlande fährt, kann die Autobahn nach Einschätzung der CDU-Kreistagsfraktion als Weg zum Erfolg erleben - nämlich wenn es um die sinnvolle Erschließung neuer Gewerbeflächen geht. „An den Anschlussstellen gibt es in jeder Fahrtrichtung Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzung“, beschreibt Udo Bovenkerk, Kreistagsmitglied aus Hamminkeln und Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses beim Kreis Wesel. Dass das eine absolut überzeugende Planung ist, liege auf der Hand: „So wird die Infrastruktur und das dafür verbaute Geld bestmöglich genutzt.“
Umso mehr bedauern die Christdemokraten, dass dieses gute Beispiel nicht Schule machte bei den Planern, die eine Änderung des Landesentwicklungsplanes entwarfen. Darin ist vorgesehen, dass es sowohl östlich der Autobahn 57 bei Kohlenhuck auf Moerser Gebiet als auch an der A3 in Hamminkeln bei Gewerbeflächen nur auf einer Autobahnseite bleiben soll. „Dabei werden zusätzliche Gebiete dringend gebraucht“, unterstreicht Udo Bovenkerk. Rechtliche Hürden gebe es jedenfalls nicht: Letztlich würden die möglichen neuen Gewerbeflächen unmittelbar an den vorhandenen Siedlungsraum anschließen – die Autobahnen wirkten nicht (wie von der Landesplanung interpretiert) als räumliche Zäsur zur Siedlungsabgrenzung. Sie seien vielmehr ein dringend benötigtes verbindendes Element, das bei der gewerblichen Entwicklung beispielsweise der frühere und später wieder verfüllten Abgrabung Kohlenhuck gute Dienste leisten könne.
Die CDU-Fraktion hoffe, ebenso wie der Kreistag insgesamt, dass die Verbandsversammlung des Regionalverbandes als regionaler Planungsträger sich doch noch von diesen guten Argumenten überzeugen lasse. Zumal es ganz aktuell Signale aus dem Düsseldorfer Wirtschaftsministerium gibt, dass dort die im Kreis Wesel vorgetragenen Argumente Eindruck gemacht haben.
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