Sind ausgerechnet von dort Innovations-Impulse zu erwarten, wo üblicherweise Fuchs und Hase beim Guten-Nacht-Sagen erwartet werden? Bei der Energiewende jedenfalls geht die Gemeinde Simmerath in der beschaulichen Eifel geradezu mit Sieben-Meilen-Stiefeln voran: Längst wird Solarenergie genutzt, Biogas-Pläne werden geschmiedet – und eine Vorbildfunktion hat der Ort am Rursee schon bei der Windkraftnutzung. Beispielhaft zeigt Simmerath vor allem im Bürgerwindpark, wie die lokale Bevölkerung mitgenommen und sogar zu Profiteuren der Anlagen werden kann, denen eine zentrale Rolle im Rahmen der Eneuerbare Energien-Offensive von Bund und Land NRW zukommt.
Das kann, das sollte auch im Kreis Wesel gelingen. Davon ist die CDU-Kreistagsfraktion überzeugt. Ihr Vorsitzender Frank Berger: „Um die Bürgerinnen und Bürger beim Windkraftausbau besser mitzunehmen und zu erreichen, dass möglichst viel der derzeit mobilisierten Wertschöpfung im Kreis Wesel verbleibt, sollen sich Kreistag und Fachausschüsse tiefer gehend mit diesem Thema beschäftigen“. Denn noch gebe es in der lokalen Bevölkerung starke Bedenken gegen den Aufbau von Windkraftanlagen: Neben der optischen Beeinträchtigung wird oft auch über den Schattenwurf und über eine akustische Beeinträchtigung geschimpft.
Daher beantragt die Unions-Fraktion als stärkste politische Kraft im Kreistag, dass die Verwaltung einen ganzen Fragenkatalog zu diesem Thema beantwortet. Gegebenenfalls sollten zur nächsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am 14. November auch Experten des Regionalverbands Ruhr (RVR) hinzugezogen werden, um eine umfassende Darstellung sicherzustellen.
Auf welche Fragen sucht die CDU Antworten? Beispielsweise ob bereits klar ist, welche Gebiete im Kreis Wesel für den Windkraftausbau vorzuhalten sind. Und wer die bisher im Kreis errichteten Windparks betreibt – ob es gegebenenfalls bereits Bürgerwindparks gibt. Außerdem möchte die CDU wissen, ob es für den Kreis Wesel die Möglichkeit gibt, sich gemeinsam mit der jeweiligen Kommune im Rahmen einer Kooperation (beispielsweise mit Landwirten und weiteren Grundeigentümern) am Bau solcher Windkraftanlagen zu beteiligen.
Hier könnte der Regionalverband ins Spiel kommen: „Besteht die Möglichkeit, in Kooperation mit dem RVR darauf hinzuwirken, Ausbaugebiete entweder zusätzlich zu bestehenden Flächen auszuweisen oder andere vorgesehene Flächen aus dem Plan zu streichen“, lautet eine weitere im Themenkatalog. Idealerweise könnte der RVR – ähnlich wie die Bezirksregierung Münster – kooperativ bei der Ausweisung der Windenergie-Ausbaugebiete vorgehen.
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