Werden wirklich so viele zusätzliche Kiesgruben gebraucht, wie sie der Regionalverband Ruhr (RVR) im neuen Regionalplan genehmigen möchte? Das ist eine der zentralen Fragen im Widerstand gegen den begierigen Griff der Kiesindustrie auf immer weitere Flächen vor allem auf der linken Rheinseite. Die CDU im Kreis Wesel will darüber Klarheit schaffen und hat dafür nun wichtige Verbündete gewonnen: Beim Landesparteitag der in Bielefeld nahmen die Delegierten aus ganz Nordrhein-Westfalen mit breiter Mehrheit den Antrag des Kreisverbandes an, die Bedarfsermittlung für Kies und Sand auf andere, aus ihrer Sicht sachlich fundiertere Füße zu stellen als bisher. „Mit diesem Antrag drehen wir an der Stellschraube, die für die für unsere Heimat so problematische Ausweisung von Kiesabbauflächen von entscheidender Bedeutung ist. Wir sind dankbar, bei dieser Herausforderung auf die breite Unterstützung unserer Landespartei setzen zu können“, sagt Frank Berger, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Weseler Kreistag.
Die aktuelle Diskussion um den Regionalplan zeigt, dass die Untersuchung der zu fördernden Rohstoffmengen für die Bauindustrie und die damit verbundene Ausweisung von Abgrabungsflächen ein besonderes Reizthema ist. Frank Berger: „Vor allem SPD-Vertreter deuten in der Frage der Verantwortlichkeit mit treuherzigem Blick auf die CDU-geführte Landesregierung. Doch die Unschuldsmine der Genossen ändert nichts daran, dass sie nur ihre eigene Unzulänglichkeit verschleiern wollen: Niemand anderes als eine rot-grüne Landesregierung hat seinerzeit die derzeitige Methode eingeführt, die zu sich selbst steigernden Bedarfen führt“.
In ihrem jetzt von den Parteifreunden im Land unterstützten Antrag verlangt die Kreis-CDU die wissenschaftlich basierte Überarbeitung der Bedarfsermittlung. Diese Forderung, welche die Christdemokraten aus dem Kreis Wesel mit dem Bezirksverband Niederrhein eingebracht haben, soll nun von der NRW-CDU bei der Erarbeitung des Programms für die Landtagswahl im kommenden Jahr berücksichtigt werden und in Koalitionsverhandlungen einfließen.
Glücklich und „hoch motiviert“ zeigte sich auf dem Parteitag übrigens auch die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik aus Hamminkeln-Brünen, die ebenso Sachkundige Bürgerin in der CDU-Kreistagsfraktion ist, über ihr Wahlergebnis: Die 38-Jährige kam mit dem zweitbesten Votum aller 31 Beisitzer wieder in den Landesvorstand. Sie freue sich, „weiterhin den Niederrhein auf Landesebene zu vertreten und im Team Wüst anzupacken“.
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