Bis nach Wesel: Grünes Licht für Walsumbahn in größter Ausbaustufe

16.03.2023

Die Signale stehen auf „grün“ für die Walsumbahn – und zwar in der größten Ausbaustufe bis nach Wesel. Für diesen großen Sprung nach vorne hatte sich die CDU im Kreistag Wesel und die CDU-Fraktion im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) schon seit 2019 stark gemacht. Dagegen fassten die SPD und ihr Genosse Landrat Dr. Müller dieses parteipolitisch ungeliebte Thema eher zögerlich und erkennbar widerwillig an. Auf Initiative der CDU hatte der VRR gleichwohl eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht um zu klären, wie sich die Zugstrecke wiederbeleben ließen. Die beauftragten Experten legten nun ihr Ergebnis vor: Die Reaktivierung rechnet sich.
Profitieren werden natürlich in erster Linie die Menschen im unmittelbaren Einzugsbereich der Strecke. Aber auch der linksrheinische Teil des Kreises Wesel profitiert. Frank Berger, CDU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Wesel und Mitglied im VRR-Verwaltungsrat: „Die Walsum-Bahn wird wahrscheinlich in einem ungefähren 15-Minuten-Takt sowohl an die bestehenden Strecken der S3 und der RB31, den ,Niederrheiner‘, angebunden. Der fährt heute von Xanten über Moers nach Duisburg und wird künftig mit seinem verlängerten Laufweg den Anschluss ins Ruhrgebiet verbessern und erstmals wieder beide Hälften des Kreises Wesel auf Schienen verbinden“. Wobei künftig keineswegs mit „morgen“ übersetzt werden kann. Berger: „Es müssen umfangreiche Bauarbeiten erledigt werden. Nicht zuletzt auf dem letzten Abschnitt vor der Kreisstadt: Dort muss eine neue Brücke über die Lippe gebaut werden".
Immerhin hat am Donnerstag, 16. Märzn der VRR-Ausschuss für Verkehr und Planung die weitere Planung freigegeben und damit den Weg gebahnt für den finalen Beschluss in der VRR-Verbandsversammlung am 22. März. Ein entscheidender Aspekt war die Rentabilität des zurzeit auf rund 275 Millionen Euro kalkulierten Vorhabens, die nun geklärt ist. Für jeden investierten Euro erwarten die Gutachter Einnahmen von 1,90. Vor allem auf Duisburger Stadtgebiet rechnen die Planer mit einer großen Nachfrage. Wird für den Bereich Wesel/ Voerde mit durchschnittlich 1600 Fahrgästen pro Tag gerechnet, wächst dieser Wert auf bis zu 12.300 Fahrgäste, je näher man Oberhausen kommt. „Das kann eine geringere Nachfrage auf dem Teilstück vor Wesel ausgleichen“, sagt Frank Heidenreich. Der Duisburger ist Vorsitzender der CDU-Fraktion in der VRR-Verbandsversammlung und war dort ebenso wie Frank Berger Wegbereiter der neuen Walsumbahn.