Ranger sind ein Schutzschild für die Natur. Spezialisten, die das Einhalten wichtiger Spielregeln überwachen – und auch Informationen zur Tier- und Pflanzenwelt vermitteln können. Wären solche Experten auch für den Kreis Wesel wichtig? Diese Frage will die CDU-Fraktion jetzt zum Thema im Ausschuss für Umwelt und Planung im Kreistag machen. Warum, liegt nach Überzeugung der Christdemokraten auf der Hand: „Gerade im Sommer nutzen viele Menschen die Gelegenheit, um im Freien zu grillen, sonstige Freizeitaktivitäten zu unternehmen, ja sogar um zu Campen. Das geschieht allerdings nicht nur in Parks und Grünanlagen von Städten und Gemeinden, sondern mehr und mehr auch in Naturschutzgebieten“, schildert Heinz-Peter Kamps, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. Beispielsweise im Lippemündungsraum. Auf der Bislicher Insel. Oder im Orsoyer Rheinbogen. In der Regel wird die Natur zwar in Unkenntnis der dort geltenden Verbote quasi als Freizeitpark genutzt. Das ändert allerdings nichts an den fatalen Folgen. Udo Bovenkerk, CDU-Kreistagsmitglied und Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses: „Zum einen werden die Tiere an ihren Rückzugsorten gestört – und gerade durch die lange Trockenphase sind sie jetzt besonders gestresst. Zum anderen bleibt allzu oft Müll liegen“. Dieses Problem hat sich gerade in diesem Jahr durch die lang anhaltende Schönwetterperiode besonders stark gezeigt.
Ziel der jetzt angestoßenen Diskussion ist es beileibe nicht, die Menschen aus den Naturschutzgebieten fernzuhalten. Sie sollen vielmehr dazu angehalten werden, die für diese Flächen festgelegten Regeln einzuhalten. Udo Bovenkerk meint, dass das kaum ohne Kontrollen funktionieren wird – der Kreis Wesel werde aber vor allem an Wochenenden nicht in der Lage sein, nach dem Rechten zu sehen. Vor diesem Hintergrund lenkt die CDU-Kreistagsfraktion den Blick auf die geübte Praxis beim Regionalverband Ruhr (RVR). Heinz-Peter Kamps: „Der RVR besitzt im Kreis Wesel Flächen, Wald und Naturschutzgebiete, auf denen sogenannte Ranger tätig sind. Sie führen nicht nur Kontrollen durch, sondern dürfen auch Ordnungswidrigkeiten ahnden“. Deshalb, so beantragte die CDU nun, soll die Kreisverwaltung den zuständigen Betriebsleiter von „Ruhr Grün“ in eine der nächsten Sitzungen des Umwelt- und Planungsausschusses einladen, um dort aus den Erfahrungen seiner Ranger zu berichten.
Die CDU ist sich darüber im Klaren, dass ein möglicher Einsatz von RVR-Rangern für den Kreis Wesel nicht zum Nulltarif erfolgen kann. Über eine Kostenbeteiligung Dritter wurde bereits diskutiert daher beantragt die CDU-Fraktion, dass die Kreisverwaltung in Gesprächen mit möglichen Beteiligten wie beispielsweise dem NABU gemeinsame Lösungsvorschläge zur Finanzierung erarbeitet. Denn gerade der NABU hat bereits deutlich gemacht, dass er das Engagement der Ranger sehr schätzt. Die CDU ist deshalb sicher, dass ihre Initiative gerade auch bei den Naturschützern Unterstützung finden wird.
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